Hamburg Climate Futures Outlook
Ziel des Hamburg Climate Futures Outlook 2023 ist es, die Plausibilität bestimmter, genau definierter Szenarien von Klimazukünften systematisch zu analysieren und zu bewerten: Dies erfolgt auf Basis aktueller Erkenntnisse über soziale Treiber und physikalische Prozesse. Wir haben untersucht, wie plausibel diejenigen Klimazukünfte sind, die im Pariser Abkommen von 2015 vorgesehen sind, nämlich die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen und – wenn möglich, auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau (UNFCCC 2015, Artikel 2 Absatz 1a). Die Weltgemeinschaft muss bis 2050 eine vollständige Dekarbonisierung erreichen, um die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten. Daher arbeiten wir mit einem Zukunftsszenario, das Emissions- und Temperaturziele miteinander kombiniert.
Hauptaussagen in Kürze
→ Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens wird realistischerweise nicht eingehalten werden. Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius kann sich als plausibel erweisen, wenn die Ambitionen deutlich erhöht, Maßnahmen konsequent umgesetzt und Wissenslücken geschlossen werden.
- Keiner der zehn untersuchten gesellschaftlichen Treiber unterstützt eine umfassende Dekarbonisierung bis 2050. Die Treiber Unternehmensstrategien und Konsumverhalten verhindern nach wie vor Fortschritte in Richtung Dekarbonisierung, ganz zu schweigen in Richtung umfassender Dekarbonisierung.
- Die physikalischen Prozesse Auftauen des Permafrosts, Instabilität der atlantischen Umwälzpumpe (AMOC) und Absterben des Amazonaswaldes stehen den Temperaturzielen des Pariser Klimaabkommens leicht entgegen.
- Die Bewertung der gesellschaftlichen Treiber zeigt, dass die Handlungsmacht der Gesellschaft maßgeblich Einfluss darauf hat, wie sich Klimazukünfte entwickeln.
- Gleichzeitig ist die Handlungsmacht der Gesellschaft geprägt von Ungerechtigkeit und sozialer Ungleichheit. Diese stehen einer umfassenden Dekarbonisierung bis 2050 im Weg.
- CLICCS legt grundlegende Prinzipien für die Bewertung von nachhaltigen Anpassungsstrategien vor.