and Society (CLICCS)
Anpassung und Schutz durch lokales Klimawissen
23. März 2022, von Julika Doerffer

Foto: Prem Raj Neupane
In zahlreichen Regionen hängt die Existenz vieler Menschen von den natürlichen Ressourcen ab, manche sind zusätzlich durch Armut geprägt. Hier wirkt sich der Klimawandel besonders gravierend aus.
In Nepal haben Dr. Prem Raj Neupane und Kumar Darjee Interviews in 337 Haushalten organisiert, die sich in der Umgebung von sechs meteorologischen Messstationen befinden. Die Forstwissenschaftler fragten die Menschen, wie sie den Klimawandel wahrnehmen und woran sie Veränderungen erkennen.
Die Befragten in einer tiefliegenden Region gaben an, dass die Reisernte derzeit schon in der letzten Septemberwoche eingeholt wird – anstatt wie traditionell Anfang November. Eine Folge der gestiegenen Temperaturen. Auch die Niederschläge fallen immer unregelmäßiger. 67 Prozent gaben den Reisanbau deswegen bereits ganz auf. Aus einer Bergregion berichteten 66 Prozent, dass viele der nahegelegenen Gipfel heute schneefrei bleiben. Auch die Messungen belegen, dass dort die Temperaturen zwischen 1988 und 2018 im Mittel um 1,9 Grad Celsius gestiegen sind.
So gibt es zahlreiche Natur-Beobachtungen, die sich mit den gemessenen Klimaänderungen decken. Zusammen mit den bereits getroffenen Anpassungen bilden diese die Lebensrealität der Bevölkerung viel besser ab, als die Messwerte allein. Sie sollten daher gemeinsam als Grundlage für Anpassung und Schutz dienen.
CLICCS Quarterly
Der Artikel wurde im CLICCS Quarterly veröffentlicht, dem Newsmagazin des Exellenzclusters. Die komplette Ausgabe finden Sie -> hier.
Zum Forschungsartikel: https://doi.org/10.1175/WCAS-D-21-0081.1