and Society (CLICCS)
Was anbauen, wenn sich Niederschläge ändern?
10. Dezember 2021, von Franziska Neigenfind

Foto: Amol Bhalerao
Indiens Landwirtschaft hängt empfindlich vom Monsun ab. Doch mit dem Klimawandel ändern sich die Niederschlagsmuster: Zu frühe Regenfälle schädigen den Sommerreis. Starker Regen schon vor dem eigentlichen Monsun überschwemmt die Keimlinge im Herbst und schafft so ein Umfeld für Krankheitserreger. Hinzu kommen Dürren und Wirbelstürme. Wie nehmen Bäuerinnen und Bauern im östlichen Himalaya den Klimawandel wahr? Wie reagieren sie darauf?
Ein Team um Prof. Uwe Schneider und Dr. Amol Bhalerao hat die persönlichen Erfahrungen von 800 Bauernfamilien ausgewertet. Die Mehrheit hat in den letzten zehn bis 15 Jahren extreme Wetterereignisse erlebt. Viele beobachteten, dass das Wasser knapp wird und die Fruchtbarkeit der Böden abnimmt. Wegen schlechter Ernten sinkt ihr Einkommen. Etwa zwei Drittel der Befragten glauben, dass der Klimawandel menschengemacht ist und dringend gehandelt werden muss. So bauen sie Mischkulturen an oder ändern die Pflanzzeiten. Doch Unterstützung aus der Politik ist dringend nötig, denn der Agrarsektor muss nachhaltig entwickelt werden. Dabei helfen zum Beispiel Schulungen, bezahlbare Technik und Ausstattung sowie der Zugang zu Krediten. Gleichzeitig müssen die Böden geschützt werden, um Erosion zu reduzieren und die Fruchtbarkeit zu verbessern.
CLICCS Quarterly
Der Artikel wurde im CLICCS Quarterly veröffentlicht, dem Newsmagazin des Exellenzclusters. Die komplette Ausgabe finden Sie -> hier.
Fachartikel
Amol Kamalakar Bhalerao, Livia Rasche, Jürgen Scheffran & Uwe A. Schneider (2021) Sustainable agriculture in Northeastern India: how do tribal farmers perceive and respond to climate change?, International Journal of Sustainable Development & World Ecology, DOI: 10.1080/13504509.2021.1986750