and Society (CLICCS)
Klimainitiativen einbinden
18. Oktober 2022, von Julika Dörffer

Foto: Unsplash/William Gibson
Prof. Stefan Aykut erforscht seit 2008 die Weltklimakonferenzen (COPs). Auch 2021 war der Soziologe in Glasgow, um mit sieben Kolleginnen und Kollegen die Prozesse vor Ort zu untersuchen. Auf einer Konferenz mit rund 40.000 Teilnehmenden findet vieles parallel statt. Das Team erfasste das Geschehen in den verschiedenen Konferenzbereichen unter einheitlichen methodischen Standards.
„Die COPs sind heute viel mehr als Verhandlungen zwischen Staaten“, so ein Fazit Aykuts. „Unternehmen, Städte und soziale Bewegungen spielen auch eine bedeutsame Rolle.“
Glasgow war die erste COP nach dem Inkrafttreten zentraler Elemente des Pariser Abkommens. Im Fokus standen Fragen der Umsetzung. Neben staatlichen Klimaplänen nehmen dabei transnationale Initiativen von privaten und subnationalen Akteuren heute eine Schlüsselrolle ein. COPs bieten vielfältige Chancen, Politik und Akteure zu vernetzen und konkrete Maßnahmen in die Wege zu leiten. Zentral ist allerdings, dass solche Initiativen eingebunden und verstetigt werden, damit es nicht bei leeren Versprechungen bleibt.
In den Verhandlungen wurde diskutiert, wie sich ein gerechter Übergang in eine CO2-arme Gesellschaft gestalten lässt. Die Länder des globalen Südens kämpfen mit Dürren und Überschwemmungen und brauchen finanzielle Unterstützung. Bei der COP 27 im November in Ägypten, die in einem ungleich schwierigeren geopolitischen Kontext stattfinden wird, werden diese Themen wieder ganz oben auf der Agenda stehen.
CLICCS Quarterly
Der Artikel wurde im CLICCS Quarterly veröffentlicht, dem Newsmagazin des Exellenzclusters. Die komplette Ausgabe finden Sie -> hier.
Zum Fachartikel: Circles of Global Climate Governance - Power, Performance and Contestation at the UN Climate Conference COP26 in Glasgow.