and Society (CLICCS)
Ernten weltweit unter Druck
29. Juli 2025, von Franziska Neigenfind

Foto: Kerstin Jantke
Mit zunehmender Erderwärmung steigt das Risiko, dass gleichzeitig mehrere Kornkammern – wichtige Anbauregionen der Welt – von Hitzewellen mit langanhaltender Trockenheit erfasst werden.
Ein Team um Dr. Leonard Borchert untersuchte, wie häufig und wie stark solche Extremereignisse in Zukunft auftreten werden. „Steigt die durchschnittliche Temperatur um 1,5 Grad, sind bis 2100 in der Hälfte aller Jahre gleichzeitig mindestens drei zentrale Anbaugebiete für Mais von extrem heißer Trockenheit betroffen. Bei zwei Grad mehr wäre dies sogar jedes Jahr der Fall“, so Borchert. Besonders trifft es den globalen Süden: Im Norden Namibias ist schon jetzt der Anbau von Mais, Bohnen und Hirse gefährdet. Zum Ende des Jahrhunderts wird sich die Lage verschärfen, wahrscheinlich mit gravierenden Folgen, da die Menschen sich hier vorwiegend selbst versorgen und kaum Vorräte oder Einkommen aus anderen Quellen haben.
Synchrone Extremereignisse in mehreren Regionen bedrohen nicht nur lokal die Versorgung mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln, sondern wirken auch auf globale Märkte und Lieferketten. Die Forschenden fordern daher unverzüglich wirksamen Klimaschutz. Gleichzeitig müssen sich Regionen gezielt anpassen – etwa durch hitzeresistentere Sorten und bessere Bewässerungssysteme, um die potenziell verheerenden Folgen zu mildern.
Der Artikel wurde im CLICCS Quarterly veröffentlicht, den Forschungsnews des Exzellenzclusters "Climate, Climatic Change, and Society".
Fachartikel
Borchert L, Dietz V, Becker J, Jantke K (2024): How will Extreme Heat in the World´s Breadbasket Regions Change in the Future? In Hamburg Climate Futures Outlook 2024: Conditions for Sustainable Climate Change Adaptation (Kapitel 4.5, Seite 87-91); Transcript Verlag.