and Society (CLICCS)
Klimawandel gefährdet Wanderfeldbau in Indien
12. Dezember 2023, von Niklas Keller

Foto: Lea Schröder
Durch Dürren und Fluten bedroht der Klimawandel die Ernten. Aber wie stark sind Gebiete betroffen, in denen der Anbau ohnehin schwerfällt?
Ein Forschungsteam um Lea Schröder hat sich mit dem Wanderfeldbau im östlichen Himalaya beschäftigt. Es untersucht in CLICCS, wie nachhaltige Landwirtschaft im Klima der Zukunft aussehen könnte. Beim Wanderfeldbau wird eine Waldfläche abgebrannt, um auf dem mit Asche gedüngten Boden anzubauen. Nach ein bis zwei Jahren roden die Bäuerinnen und Bauern ein neues Feld, während sich der Boden des alten Felds regeneriert. Der Grund: Die Hänge in diesem Gebiet sind steil und die Böden nährstoffarm, sodass sie nicht lange bewirtschaftet werden können. Das Team konnte mithilfe eines biophysikalischen Pflanzenmodells zeigen, wie stark der Klimawandel die Bodenerosion dieser Felder bis 2100 verstärken wird. „Monsunregen werden künftig intensiver und tragen den fruchtbaren Boden ab. Je höher die Erderwärmung, desto stärker die Erosion“, sagt Lea Schröder. Sie stellte fest, dass die Erosion um mehr als 60 Prozent zunehmen könnte, wenn die Erwärmung von 1,5 auf drei Grad Celsius ansteigt. Zudem ist das Risiko der Bodenabtragung höher, wenn die Brachzeiten kurz sind. Das ist besonders kritisch auf Feldern am Berghang, wo die Bodenerosion ohnehin hoch ist.
Ergebnisse der Studie als Download:
Schröder et al. (2023): Combined effects of climate change and agricultural intensification on soil erosion in uphill shifting cultivation in Northeast India (Englische Version)
CLICCS Quarterly
Der Artikel wurde im Magazin CLICCS Quarterly veröffentlicht, den Forschungsnews aus dem Exellenzcluster.