Preisträgerin 2010: Dr. Julia Pongratz
Ausgezeichnet: Der Wladimir-Köppen-Preis des KlimaCampus wird in diesem Jahr an Dr. Julia Pongratz für ihre exzellente Dissertation verliehen. Die Wissenschaftlerin zeigt darin anhand eines Modells, dass der Mensch das Klima schon lange vor der Industrialisierung beeinflusste. Die jetzt prämierte Arbeit erstellte sie am Max-Planck-Institut (MPI) für Meteorologie. Zurzeit forscht Pongratz an der Stanford University in den USA.
Mit dem Köppen-Preis wird jährlich eine herausragende Promotionsarbeit eines Nachwuchswissenschaftlers in der Klima- und Erdsystemforschung ausgezeichnet. Er ist mit 5000 Euro dotiert und wird 2010 zum zweiten Mal vergeben „Herausragend“ - so lautete das Prädikat der Jury für Pongratz´ Arbeit. Die emeritierten Professoren Hartmut Graßl, Walter Michaelis und Jürgen Sündermann schlugen die Autorin mit besonderem Nachdruck aus den sieben Nominierungen für den Köppen-Preis 2010 vor. Dies sah auch das wissenschaftliche Leitungskomitee des Exzellenzclusters CliSAP so, und folgte der Empfehlung einstimmig. Die Jury zur Begründung: „Julia Pongratz wendet in ihrer Dissertation das hoch auflösende gekoppelte Atmosphäre/Ozean/Land-Modell des MPI für Meteorologie an, um den Klimaänderungsbeitrag der anthropogenen Landnutzung vor und während der Industrialisierung zu quantifizieren. Die Autorin gewinnt in einer sehr kreativen Kombination von Datensynthese und Modellbildung fundamental wichtige Erkenntnisse zur Auswirkung des Menschen auf das Klima. Der Autorin gelingt es, die durch mittelalterliche Landnutzungsänderung hervorgerufene, anthropogen verursachte Klimaänderung nachzuweisen. Frau Pongratz hat damit eine zentrale Frage der Klimaforschung zum Einfluss der Menschheit auf die Zusammensetzung der Atmosphäre vor der Industrialisierung beantwortet. Die Arbeit ist ambitiös und interdisziplinär, die Ergebnisse sind innovativ und sehr relevant für die Klimaforschung. Die Dissertation besticht aber nicht nur durch Innovation, sondern auch durch Klarheit und ansprechende äußere Form, die gleichermaßen wissenschaftlich streng und erschöpfend ist.“