Preisträger 2013: Dr. Franziska Strauss and Dr. Sebastian Bathiany
Im feierlichen Rahmen des CliSAP-Neujahrsempfangs erhielten Dr. Franziska Strauss (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Wien) und Dr. Sebastian Bathiany (Max-Planck-Institut für Meteorologie) den Wladimir-Köppen-Preis.

Photo: privat
Franziska Strauss hatte die Jury mit ihrer interdisziplinären Arbeit „Modeling climate change and impacts on crop production in Austria“ überzeugt, für die sie Folgen des Klimawandels für den landwirtschaftlichen Ertrag untersuchte. An der Universität für Bodenkultur Wien hatte sie ein innovatives statistisches Klimamodell für Österreich entwickelt. „Mit dem Erfolg in der Wissenschaft ist es wie in der Filmbranche“, stellte Laudatorin Prof. María Máñez Costa vom Climate Service Center fest. Manche Regisseure gewännen zahlreiche Preise und manche gar keine. Franziska Strauss sei offenbar eine talentierte Regisseurin. Idee, Drehbuch und Hauptdarsteller seien klug gewählt: der klare Bezug zur Klimaforschung, das Verfahren einer kumulativen Doktorarbeit mit Veröffentlichungen in renommierten Journalen wie „Climatic Change“ und eine Kombination aus drei wissenschaftlichen Modellen als Hauptdarsteller. Máñez Costa bezeichnete die Ergebnisse von Strauss zudem als Beitrag zu einer sinnvollen Klima- und Landwirtschaftspolitik.
Die Arbeit des zweiten Köppen-Preisträgers, Sebastian Bathiany, führt mehr als 5000 Jahre zurück in die afrikanische Feuchtperiode und in die heutige Wüstenzone Sahara. Bathiany widmete sich dem wissenschaftlichen Disput darüber, ob diese Periode abrupt oder sanft endete. Für seine Doktorarbeit an der CliSAP-Graduiertenschule SICSS analysierte er verschiedene Ansätze, die eine veränderte Vegetation – zum Beispiel von grün zu wüstenartig – erklären sollen. Prof. em. Jürgen Sündermann vom Institut für Meereskunde/CEN lobte die Arbeit von Bathiany als wegweisend. Sie mache die ganze Problematik der Bewertung von Klimasimulationen deutlich. Sie habe zwar einen hohen theoretischen Anspruch, präsentiere sich aber auf knappen 100 Seiten „streng, einfach und aus einem Guss“. Teile der kumulativen Dissertation erschienen als Paper in Zeitschriften wie „Climate Dynamics“. Der Preisträger betonte in seinen Dankesworten die große Verantwortung der Klimaforscher. „Das Klimasystem ist hoch komplex, wir sollten mit Vorhersagen sehr vorsichtig sein.“