Preisträgerin 2021: Dr. Isabell Haag
Für ihre exzellente Doktorarbeit erhält Dr. Isabell Haag den Wladimir Köppen Preis 2021 des Exzellenzclusters für Klimaforschung CLICCS. Die Forscherin verknüpft darin unterschiedliche Wissenssysteme zum Klimawandel.

Globale Klimaveränderungen zeigen regional ganz unterschiedliche Ausprägungen. Sind die Regionen aber schwer zugänglich, dann fehlen hierzu häufig Datenreihen, da kaum Messstationen aufgestellt sind und Satelliten- oder Klimamodelldaten kein umfassendes Bild liefern. Gleichzeitig verfügt die lokale Bevölkerung über Informationen, die bisher kaum genutzt werden.
Isabell Haag verbindet in ihrer Arbeit „Climate Trend Detection in a Data-Scarce Environment – A Transdisciplinary Study in the Pamir Mountains of Tajikistan“, die sie an der Universität Bayreuth verfasste, verfügbare Messdaten mit lokalem Wissen und schafft so eine Basis, wie Maßnahmen zur Anpassung besser entwickelt und umgesetzt werden können. Konkret forschte sie in zwei Dörfern der Bergregion West-Pamir in Tadschikistan. Über Interviews und Workshops mit Kleinbäuerinnen und Hirten erhielt Haag detaillierte Informationen zu Wetter und Klima.
Dabei zeigten sich bemerkenswerte Unterschiede in der Wahrnehmung des Klimawandels in den Dörfern vor Ort verglichen mit Daten, die aus Messreihen, Klimamodellen und Satelliten gewonnen wurden. Lokales Wissen kann die Datenlage also substanziell verbessern und ist eine Voraussetzung dafür, die jeweils bestmöglichen Strategien zur Anpassung an Klimaveränderungen zu entwickeln. Aus ihren Erkenntnissen entwickelt Haag ein übergreifendes Konzept, wie transdisziplinäre Ansätze in die Klimaforschung eingebunden werden können und liefert Leitlinien für künftige Projekte.
„Ich freue mich sehr, hier eine so klar transdisziplinär angelegte Forschungsarbeit mit dem Wladimir Köppen Preis auszuzeichnen“, sagt Prof. Anita Engels, Sprecherin des Exzellenzclusters CLICCS. „Ich beglückwünsche Dr. Isabell Haag ganz herzlich zu ihrer außergewöhnlichen Leistung.“