and Society (CLICCS)
Gefangen am Äquator – Einfluss weltweit
7. Juni 2021, von Stephanie Janssen

Foto: MODES/ UHH/CEN/F.Brisc
Erstmals konnten Kelvin-Wellen in der Atmosphäre in 3D dargestellt werden. Außergewöhnlich sind diese Wellen, weil sie in der Atmosphäre – anders als im Ozean – nur am Äquator auftreten und hier quasi gefangen sind. Sie setzen sich entlang des Äquators nach Osten fort und breiten sich nur nach oben hin aus. Dies sehen wir auch im Bild. Kelvin-Wellen haben großen Einfluss auf Wetter und Klima weltweit, sind jedoch bisher nur zum Teil verstanden.
Prof. Nedjeljka Žagar entwickelte mit ihrem Team eine eigene Software, um die Wellen zu filtern. Sie nutzte Re-Analysedaten aus 40 Jahren, um Kelvin-Wellen bis in die hohen Schichten der Stratosphäre zu quantifizieren. So können sie in Zukunft noch präziser in Rechenmodelle einfließen und die Projektionen verbessern. Hier abgebildet sind Windgeschwindigkeiten aus dem Juli 2010, eine Momentaufnahme aus einer filmischen Animation. Die Westwinde sind blau, die Ostwinde rot dargestellt mit Geschwindigkeiten von zwei bis 12 Metern pro Stunde. Im Film lässt sich eine regelmäßige Aufwärtsbewegung der Kelvin-Wellen erkennen, die sich über die obere Troposphäre zur Stratosphäre zieht und etwa zehn bis 14 Tage dauert.
CLICCS Quarterly
Der Artikel wurde im CLICCS Quarterly veröffentlicht, dem Newsmagazin des Exellenzclusters. Die ganze Ausgabe finden Sie -> hier.