and Society (CLICCS)
Polarstürme durch 3D-Bilder besser verstehen
24. März 2022, von Stephanie Janssen

Foto: Marcel Meyer et al.
Am 18.12.2002 entsteht im Nordpolarmeer eine massive Kaltluftfront. Die kalte Luft bläst vom Pol aus über das Meereis der Arktis. Erreicht sie das offene Meerwasser, türmt sie sich zwischen Grönland und Russland zu einer mehreren hundert Meter hohen Wand auf. Die eisige Luft trifft hier auf die wärmere Wasseroberfläche und Turbulenzen entstehen. Ein grauer „Berg“ stellt die dreidimensionale Struktur dieser Kaltluftfront dar. Sie hat eine Temperatur von minus 15 Grad Celsius (257 Kelvin) und kälter.
Aus solchen Kaltluftmassen können sich polare Wirbelstürme entwickeln, die mit Sturmböen, heftigen Schneefällen und Eisregen einhergehen. Die Folgen für Fischerei, Transportschiffe oder Ölplattformen können schwerwiegend sein. Mithilfe von interaktiver 3D-Visualisierung haben Dr. Marcel Meyer und Dr. Iuliia Polkova jetzt herausgefunden, dass ein Polarsturm umso wahrscheinlicher wird, je höher sich die Luftmassen auftürmen – wichtig für Frühwarnsysteme.
Sie nutzten dafür Met.3D, ein an der Universität neu entwickeltes Programm, das meteorologische Daten auf verschiedene Arten in 3D darstellen kann. So lassen sich Phänomene direkt und intuitiv analysieren – wie im Video zu sehen. Am Ende wird rechts im Bild der resultierende Polarsturm als braune Säule sichtbar.
CLICCS Quarterly
Der Artikel wurde im CLICCS Quarterly veröffentlicht, dem Newsmagazin des Exellenzclusters. Die komplette Ausgabe finden Sie -> hier.
Zum Forschungsartikel: https://wcd.copernicus.org/articles/2/867/2021/