and Society (CLICCS)
Permafrostboden unter der LupeForschungsexpedition nach Grönland gestartet
26. August 2024, von CLICCS
Foto: UHH/ Christina Steffens
Forschende des Exzellenzclusters CLICCS sind im August nach Grönland aufgebrochen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Permafrostlandschaften zu untersuchen. Sie möchten herausfinden, welche Folgen klimatische Veränderungen auf den Wasser-, Kohlenstoff- und Nährstoffhaushalt der Böden haben. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, beproben die Forschenden den arktischen Boden zu unterschiedlichen Jahreszeiten.
Noch vor wenigen Wochen haben Schnee und Eis die grönländische Disko-Insel überzogen. Nun ist die Tundra im Spätsommer bedeckt von einem bunten Mix aus weichem Moos, Flechten, arktischen Blumen und Kleingehölzen. Die Böden sind teils aufgetaut und haben Wasser freigegeben. Genau daran ist Evan Wilcox interessiert, denn der Wasserhaushalt der Tundra hat einen großen Einfluss auf die Entstehung und den Abbau von Permafrostböden. Der Boden-Forscher misst die Wasserstände im „Red River“ und nimmt Proben aus dem Fluss und den Böden, die er später im Labor untersuchen möchte. Gemeinsam mit Lars Kutzbach, Professor für Böden im Klimasystem, bereitet er außerdem Messungen vor, mit denen CLICCS- Forschende die Effekte von Extremwetterereignissen auf die Permafrostlandschaft Grönlands ergründen möchten.
Veränderungen im Permafrost verstehen
Die Feuchtigkeit wirkt sich unter anderem auf die Nährstoffverfügbarkeit in den von Permafrost beeinflussten Böden aus. Experte für Pflanzen-Boden-Systeme Joseph Tamale nimmt deshalb auf der Disko-Insel Bodenkerne an Orten mit verschiedener Bodenfeuchtigkeit und verschiedener Vegetation, mit denen er im Labor in Hamburg Klimawandelsimulations-Experimente durchführen will. So will er herausfinden, wie die durch den Klimawandel veränderte Bodenfeuchte und die Verfügbarkeit von Nährstoffen wie Phosphor sich auf die Produktion und den Abbau von organischem Material im Boden der Arktis auswirken.
Während ihres Aufenthaltes im Tal der Winde treffen die CLICCS-Forschenden auch auf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projekts MOMENT, darunter auch Carolina Voigt und Claudia Fiencke von der Universität Hamburg. MOMENT steht für „Permafrostforschung auf dem Weg zur integrierten Beobachtung und Modellierung des Methanhaushalts von Ökosystemen“ und ist ein vom BMBF finanziertes Verbundprojekt, an dem mehrere Forschungsinstitute gemeinsam arbeiten. Dabei gehen die Forschenden der Frage nach, welche Auswirkungen klimatische Bedingungen und Eigenschaften der vom Permafrost beeinflussten Böden auf den Methanhaushalt der arktischen Region haben.