Klimaschutz auf dem Acker
Der Einsatz von Pflanzenkohle sowie eine beschleunigte Verwitterung von Gesteinsmehl auf Feldern sind wirksame Methoden, der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen und langfristig zu binden. Außerdem verbessert sich die Bodenqualität. Doch was passiert, wenn man beides kombiniert: also entweder gleichzeitig auf den Acker bringt oder bereits bei der Herstellung der Pflanzenkohle das Gesteinsmehl beimischt? Das untersuchen erstmals Forschende der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Hochschule Geisenheim University (HGU) zunächst im Labor, später im Gewächshaus. Bei den anschließenden Feldversuchen arbeiten sie eng mit Landwirt:innen zusammen – sie haben schließlich die Expertise buchstäblich auf dem Feld. Ihre praktischen Erfahrungen mit den beiden Methoden sind bereits in die Forschungsfragen eingeflossen. Ebenso kooperieren die Wissenschaftler:innen mit den Herstellern von Pflanzenkohle und Gesteinsmehl.
Sollte sich bestätigen, was die Forschenden erwarten – dass der kombinierte Einsatz noch stärker wirkt –, können alle Seiten gewinnen. Man tut etwas gegen die Erderwärmung, die Landwirt:innen vor allem auch in tropischen Regionen mit tief verwitterten Böden freuen sich über fruchtbarere Erde und die Hersteller von Pflanzenkohle und Gesteinsmehl erschließen neue Absatzmärkte. Für Landwirt:innen könnte es noch interessanter werden: Koppelt man die neu erzeugten Kohlenstoffsenken – also die derart behandelten Böden – an einen Preis, entsteht zusätzliches Einkommen.
Weitere Informationen
Projektpartner
Universität Hamburg, Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) und Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN)
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Hochschule Geisenheim University (HGU)
Webseite des Projekts
https://www.cdrterra.de/consortia/pymiccs
Links zu Beiträgen
News: Mit Gesteinsmehl und Pflanzenkohle gegen die Erderwärmung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das PyMICCS genannte Projekt mit 1,7 Millionen Euro. Es ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme CDRterra, in der sich mehr als 100 Forschende in zehn Verbundprojekten zusammengeschlossen haben. Gemeinsam wollen sie herausfinden, wie und in welchem Umfang Methoden zur Kohlenstoffentnahme dabei helfen können, den Klimawandel zu begrenzen.