Wohin mit dem Wasser? – Hamburg hat es in der Hand
Die Hamburger:innen lieben das Wasser – und fürchten es zugleich. Denn es bedroht die Stadt von vier Seiten: Starkregen, Grundwasseranstieg, Hinterlandhochwasser und Sturmfluten können zu Überschwemmungen führen und mit dem Klimawandel steigt diese Gefahr. Da hilft nur eines: allen Grips zusammennehmen, Ideen schmieden und die Stadt nachhaltig anpassen. Wie Hamburg 2050 aussehen könnte, erarbeiten Forschende der Universität Hamburg zusammen mit weiteren wissenschaftlichen Partner:innen und Expert:innen aus der Praxis in einem interdisziplinären Projekt. Das ist richtiger Denksport, denn Städte sind komplexe Systeme, in denen alles mit allem irgendwie zusammenhängt und viele Dinge bei der Suche nach Lösungen eine Rolle spielen. Etwa wieviel Stadtfläche versiegelt ist, wie Einkommen verteilt sind, wie Entscheidungen über Klimamaßnahmen getroffen werden und welche Gesetze die Entwicklung der Stadt beeinflussen.
Um etwas Ordnung ins Wirrwarr zu bringen, haben die Forschenden eine Art Landkarte der Wechselwirkungen erstellt. In Workshops mit Behörden, Ämtern und Unternehmen soll Praxiswissen dazukommen. Und dann sind mutige und pfiffige Ideen gefragt: An welchen Rädern könnte man drehen, um einen grundlegenden Wandel zu bewirken? Welche Maßnahmen würden eine große Wirkung entfalten? Und was davon ließe sich wie umsetzen? Denkbar ist beispielsweise, statt die Elbe weiter zu vertiefen, den Hafen an die Elbmündung zu verlegen und das Hafengebiet für Wohnen und Forschen zu nutzen. Oder Deiche zurückzubauen, damit der Fluss wieder mehr Raum hat. Auch mehr Bildung – beispielsweise durch kreative Projekte – wäre ein starker Hebel. Klar ist: Die Stadt und ihre Bewohner:innen haben es in der Hand und können ihre Zukunft mit dem Wasser gestalten.
Weitere Informationen
Projektpartner
HafenCity Universität Hamburg
Technische Universität Harburg
Helmholtz-Zentrum Hereon
Climate Service Center Germany (GERICS), Helmholtz-Zentrum Hereon
Bundesanstalt für Wasserbau (BAW)
Webseite des Projekts
www.cliccs.uni-hamburg.de/research/theme-c/c1.html
Links zu Beiträgen
News: Anpassung an den Klimawandel: Städte müssen sich grundlegend verändern
Hamburger Abendblatt: Städte müssen sich grundlegend verändern
Abendblatt: Achtung Hochwasser: Wo Hamburger besonders gefährdet sind
Das Projekt wird seit 2019 im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder als Exzellenzcluster für Klimaforschung „CLICCS – Climate, Climatic Change, and Society“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Das Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg koordiniert das CLICCS-Programm in enger Zusammenarbeit mit Projektpartnern.